Hai - Alarm fürs Dach


Vorsicht vor Abschluss von Haustürgeschäften

In den vergangenen Tagen erhielt die Dachdecker-Innungen verstärkt Anrufe von besorgten insbesondere auch älteren Hausbesitzern aus verschiedenen Orten der Umgebung. Die sogenannten Dachhaie sind vor allem jetzt in den Sommermonaten besonders aktiv.

 

In der Regel kommt es sofort zur Auftragsvergabe durch den Bauherrn. Aus einer kleinen Dachreparatur zwischen 75 bis 250 Euro wird oft ein größerer Auftrag oder gar eine komplette Dachsanierung, ohne dass man sich Sicherheit durch die Beratung und ein weiteres Gegenangebot vom örtlichen Handwerker verschafft hat. Meist wartet der "Haus"-Dachdecker schon über längere Jahre das Dach des Kunden. Doch unerwartet erscheint ein netter Vertreter an der Haustür und bietet die Inspektion oder die kleine Reparatur kostengünstig für nur ein paar Euro an. Eine Unterschrift genügt. Ist unterschrieben, lässt der Dach-Hai sein Opfer nicht mehr los.


Die Arbeitsmethoden sind verschieden, das Ziel ist das gleiche: den ahnungslosen Hausbesitzer um möglichst viel Geld zu bringen.

 

Methode 1: Das Dach wird einer Inspektion unterzogen. Anschließend präsentieren manche Dach-Haie dem Hausbesitzer poröse Ziegel, die angeblich vom Dach des Opfers stammen. Der Schock wird ausgenutzt und der Hausbesitzer sofort zur Unterschrift unter einen Pauschal-Sanierungsauftrag gedrängt.

 

Methode 2:  Nachdem ein Hausbesitzer einen Vertrag über Sanierung zum verlockend niedrigen Pauschalpreis unterschrieben hat, wird unmittelbar mit dem Abbruch des Daches begonnen. Nun wird dem Opfer erklärt, der Aufwand sei doch erheblich größer als eingeschätzt. Er solle einen neuen, wesentlich teureren Auftrag unterschreiben. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, wird oft gedroht, die Baustelle sofort zu verlassen. Grundsätzlich gilt:

 

Niemals einen Auftrag eines an der Haustür klingelnde Handwerkers sofort unterschreiben.

 

Erst ein exaktes detailliertes Angebot mit Aufmaß und Einzelpositionen erstellen lassen

Vor Auftragserteilung die Dachdeckerinnung anrufen, ob der betreffende Betrieb Mitglied ist oder ob er dort bekannt ist.

Wenn das Dach auch kleine Reparaturen notwendig hat oder in der nächsten Zeit eine Sanierung ansteht, sollte niemals sofort und ohne Überlegung ein Auftrag unvorbereitet und übereilt an der Haustür erteilt werden. Wir raten dringend, ein Angebot von dem Dachdecker der eigenen Wahl einzuholen, auch wenn dann das vermeintlich günstige Angebot des "Dach-Hais" keine Gültigkeit mehr haben sollte. Denn nicht zu vergessen ist, dass der Dach-Vertreter auch eine Provision in Höhe von 20 % oder mehr für die Vermittlung des Auftrages erhält. Das heißt, um so höher der Auftrag, um so höher die Prämie. Der eigentlich Zahlende ist der Kunde.

 

Also aufgepasst! Entscheidungen über Sanierungen am Dach trifft man nicht an der Haustür! Sie sollten gründlich überlegt und geplant sein. Das Dach bricht Ihnen mit Sicherheit nicht gleich über dem Kopf zusammen. Auskünfte erteilen gerne wir oder die Dachdecker-Innungen vor Ort.